»Et Klöske»
Die Cracau-Burg Nr. Vlil
Kurzbiographie und Presse-Berichte 1947-2003
Für die Crefeldensis ausgegraben vom Krefelder Stadtarchiv
Zusammengestellt von Rt Musiquant
ergänzt durch den Knappen 211
Kurz-Biographie
1403 | „Et Klöske" wird erstmals urkundlich erwähnt als „Gasthaus zum Hl. Michael". Im Mittelalter war »Gasthaus" die deutsche Bezeichnung für „Hospital". Gemeint ist ein Haus für Kranke, Obdachlose, Waisenkinder, Notleidende und Durchreisende. Der Uerdinger Bürger Heinrich Overhoff machte 1403 eine Stiftung zugunsten dieses Hauses. „Et Klöske" gibt es also seit 1403 (oder schon früher) |
15. Jh. | Der mittelalterliche Gesamtgrundriss der Ursprungsanlage liegt nicht mehr vor. Die Hospitalräume, der Wohntrakt und die Kapelle werden mehrfach baulich verändert. |
1650 | Kurfürst Ferdinand und der Uerdinger Magistrat genehmigen die Errichtung eines Ordenskonvents. Drei Ordensbrüder des Franziskanerordens durften Gasthaus sowie Kapelle zum heiligen Michael bis zur Fertigstellung der eigenen Kirche 1671 nutzen. |
1718 | Dach und Turm werden erneuert. |
1791 | Die Hospitalräume werden wegen Baufälligkeit abgerissen. Kapelle und Wohntrakt bleiben erhalten. Die ursprünglichen Spitzbogenfenster werden verändert und die seitlichen Chorpolygonfenster geschlossen.Der Chor in gotischer Form mit Kreuzrippengewölbe, Birnstäben und Maskenkonsolen wird erneuert. |
1813 | Säkularisation der linksrheinischen Klöster durch Napoleon. Auflösung des Hospitals und Verlegung der Anstalt in dieRäume des früheren Franziskanerklosters. |
1814 | Ein Rhein-Hochwasser beschädigt die Pfarrkirche St. Peter schwer. Aus dem Rhein rettet man eine mittelalterliche St.Nikolaus-Statue und stellt sie in den Giebel des „Gasthauses". Die Figur wird im Giebel aufgestellt und gibt seitdem dem Gebäude den Namen „Et Klöske“. Die barocke Holzskulptur,, um 1790 angefertigt,, gehörte zu einem spätbarocken Altarensemble, gestiftet von Johann Mathias Herbertz. |
19. Jh. | Die Kirche mit Wohntrakt wurden in der Folge als Schule, Fruchtspeicher, Gefängnis, Spritzenhaus, Verwaltungs-Gebäude und als Wohnhaus genutzt. |
1944 | Bombenangriffe und Artillerie-Beschuss beschädigen „Et Klöske" schwer. |
1950 | 1. Phase der Renovierung: Witterungsschutz und Hausmeisterwohnung |
1955 | 2. Phase der Renovierung: Feierraum für Veranstaltungen, Entdeckung von Wandmalereien in der Apsis (15. Jhdt.) und deren Konservierung Inbetriebnahme des „Glöckchens" auf dem Dach. |
1958 | 3. Phase der Renovierung: Parkettboden, Bestuhlung, Einbau der Heizung |
1962 | 4. Phase der Renovierung: Garderobe, Toilette, Flügel |
1970 | Der Original-Nikolaus findet im Kapellenraum Schutz vor der Witterung. Im Giebel steht fortan eine Kopie |
1981 | Das „Glöckchen" auf dem Dach muss fortan schweigen. Ein Dachdecker hat die Statik überprüft |
2003 | Die Gesellschaft Schlaraffia Crefeldensis übernimmt das „Et Klöske“. Sie sichert den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes durch aufwendige Sanierungen wie Dach, Wände, Kellerräume, Glockenturm, Fenster und Heizung. |
2004 | Beim Martinszug läutet nach 23 Jahren erstmalig wie-der das Glöckchen vom Turm. Der Zug stoppt. |